Dinner at Tiffanys

Wenn das Jahr zu Ende geht… dann ist es immer eine ganz besondere Zeit. Ich liebe sie sehr, diese Tage zwischen den Jahren. Ich freue mich über die zwölf Heiligen Nächte, lasse das alte Jahr mit leichtem Herzen ziehen um das neue freudig willkommen zu heißen. In 2013 sind viele gute Dinge auf den Weg gebracht worden. Ich habe viel mit diesem Buch gearbeitet und bin dankbar für diese außergewöhnlich schöne Begegnung mit mir selbst, die ebenso schöne und tiefe Begegnungen mit anderen Menschen mit sich brachte. Heute feiern wir den krönenden Abschluss dieses Jahres in Tiffany-blue… Ich bin ganz freudig aufgeregt, wie es gleich werden wird.

Gestern  kam mir spontan die Idee für einen glamourösen Silvesterabend zu Hause. Ein Galaabend mit Blick auf den Rhein oder ähnliches nach meinem Geschmack schließt sich mit drei kleinen süßen Wutzels daheim von selbst aus. Nun wartet ein eingedeckter Tisch – ein Traum in türkis ❤ – auf die kleinen und großen Gäste.

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Es gibt glitzernde Partyhüte und goodie-bags an jedem Platz. Darin sind  weiße Schokotaler und bei den Ladies ein türkises Schmuckstück. Die Herren finden in ihren bags je einen Zaubertrick, den sie später einüben und damit die Damen verzaubern können. Beim Allerkleinsten habe ich den Zauberstab in der Tüte versteckt. Unter jedem Hütchen wartet eine kleine Luftschlangenbombe.

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Mit Fimo in den passenden Farben haben das Töchterlein und ich ein paar Dekoelemente gebastelt. Was man auf dem Bild nicht sieht: Es ist überall ganz unendlich viel Glitzer – sehr wichtig!

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Die Knallbonbons habe ich aus Geschenkpapier, natürlich in türkis gebastelt. In der Mitte sind sie mit einem Motivstanzer gelöchert und es ist Butterbrotpapier eingeklebt, damit sie eine schicke Sollbruchstelle haben. Darin befinden sich kleine (jaaaa, türkisfarbene) Glückspilzanhänger aus Fimo, kleine Glitzerschnipsel, eine Glücksbotschaft und noch mehr Glitzer.

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Es gibt Fondue, Breakfast at Tiffany´s  und später Tintenklecksen, Zaubertricks und Feuerwerk… Happy new year 2014!

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PS: Passend zum neuen Jahr hat mein Papa i-photo für mich aufgeräumt und sämtliche Bilder extern gespeichert. Wow, ich hatte ganz vergessen wie schnell der Computer ist… Und Bilder im blog funktioniert jetzt auch wieder. Danke Papa 😉

Oh du fröhliche!

Es ist Weihnachten. Die Adventszeit beendet sich selbst und die Heilige Nacht ist da. Das Jahr 2013 bäumt sich noch einmal auf für sein großes Finale, bevor es Geschichte ist. Ich genieße die aufregende Vorfreude auf den heutigen Abend und die kommenden Tage,  während das Schulkind gerade die Katze lautstark auffordert die Gleise zu verlassen, weil der ICE nun gleich die Weiche unter dem Couchtisch passiert. Wir sind angekommen in unserem Weihnachten. Dieses Jahr war für uns voller Unwägbarkeiten, Unsicherheiten und Fragen, wo und wie unsere Zukunft vor uns liegt. Es war bunt und fröhlich, der Kleinste mischte sich richtig in die Familie ein und hat seinen Platz eingenommen.  In der Adventszeit haben wir begonnen die Wohnung komplett umzuräumen, nachdem ein besonders lieber Freund uns nach Feng-shui-Kriterien beraten hat. Wir haben mindestens fünf Mal herrliche Vanillekipferln gebacken und jedes Mal waren sie am Abend bereits aufgegessen. Die Kinder haben ein traumhaftes Lebkuchenhaus mit Oma Ingrid angefertigt, das wir mit viel Freude ganz langsam weg geknuspert haben. Es war wie im Märchen. Ich habe noch nie so viele Stunden in meiner Weihnachtswerkstatt verbracht, wie in diesem Jahr. Es sind einige wunderbare Schätze entstanden.

Und dann war da ziemlich plötzlich der 4. Advent. Mit weihnachtlichen Tagen bei den Berliner Großeltern feierten wir den Auftakt in die heilige Zeit. Wie heilig sie wirklich ist, spürt man dann, wenn im Vorfeld fast nichts läuft wie geplant, es wieder völlig unerwartete Wendepunkte gibt, die wieder neue Weichenstellungen für das Familienleben bedeuten und gerade dann zu spüren ist, wie hell dieser Stern leuchtet, der die Nacht erhellt.

Das ein absoluter Kontrollverlust in sämtlichen Lebensbereichen so wohltuend sein kann und letztlich zu einer wundersamen Quelle innerer Ruhe werden kann, hätte ich niemals gedacht. Es  kommt dann der Punkt, an dem du in eine andere Dimension aufsteigst und eine nie geahnte Gelassenheit spürbar ist.

Noch nie habe ich es fertig gebracht, die Wohnung in einem derart desolaten Zustand zu verlassen wie es in diesem Jahr zu Weihnachten der Fall ist. Ich bin gespannt, was sich dort an Eigenleben entwickelt hat, wenn wir wieder kommen. Bis zur letzten Sekunde habe ich vor Reisen oft dafür gesorgt, dass genau das auf gar keinen Fall passiert. Wenn es sein musste auf viele Stunden Schlaf verzichtet und am Tag der Abreise alle Mahlzeiten ausfallen lassen. Vorgestern habe ich mitten im Küchenchaos die wunderschöne selbst gemachte Kerze angezündet, die meine Tochter mir morgens als Geschenk überreicht hatte und mit den Kindern Omelette gegessen. Dazu hörten wir Weihnachtslieder.

Ich bin selbst wie verzaubert von der Erkenntnis, dass ich mich voll und ganz auf das Fest, ungeachtet jeglicher Umstände einlassen kann. Im völlig überfüllten Auto in dem niemand außer dem Fahrer einen Fußraum zur Verfügung hatte, flogen wir federleichte 600km durch das Land und während die Kinder schliefen genossen mein Mann und ich die stille Zeit für uns. Das ist noch keine 36 Stunden her und in der Zwischenzeit sind hier schon einige Wunder passiert. Gestern konnte ich drei Stunden ganz allein mit meiner Mama beim Friseur und  beim gemütlichen Stadtbummel entspannen. Die Kinder huschen wie kleine Weihnachtsgeister durch das Haus und verpacken die letzen kleinen Päckchen. Der Liebste kann auch in der Nähe der Katze frei atmen und heute früh hielten wir alle den Atem an, als der kleine Bruder das heiß ersehnte und zwei lange Jahre herbei gewünschte  große Schokoladenschiff in der kalten Asche des Kaminofens fand.

Genau wie in der Geschichte (St. Nikolaus in Not) aus der er es kennt, hat das Schiff ein kleines Vermögen gekostet. Die Familie hat zusammen gelegt und heute Abend gibt es für jedes Kind nicht mehr als drei Dinge zum Auspacken. Damit die Freude über jedes einzelne Geschenk genug Raum zum tanzen hat. Am ersten und zweiten Weihnachtstag gibt es noch die Päckchen von der Uroma und den Paten. Der Allerkleinste darf sich heute Abend über sein allererstes Püppchen im Schlafsack freuen und über ein Nachzieh-Auto.

Nun geht es gleich los zur Kinderchristmette in den Dom. Für mich das schönste Weihnachtsgeschenk. Vielleicht sollte ich lieber die wasserfeste Wimperntusche benutzen.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch fröhliche Weihnachten und diese zauberhaften Momente im Kerzenschein. Wo auch immer und mit wem du dieses Fest verbringst, mach es zu Deiner Weihnacht, das es ganz hell wird in Dir.

Das wünsche ich Dir von Herzen! Anna

 

PS: Wo sind die Fotos? Auch der Computer hat sich jeglicher Kontrolle entzogen und erkennt plötzlich die eigenen Bilder nicht mehr, die ich vom Iphone runter laden will. Sachen gibt´s… Aber das macht nichts. Schließe für einen Moment die Augen und stelle Dir das schönste Schokoladenschiff vor, das du Dir vorstellen kannst. Betrachte es mit Kinderaugen. Staune über die gelb-roten Zuckerrosetten auf der schweren schwarzen Schokolade. Fensterchen, Verzierungen und weiße Watte in den großen runden Schornsteinen. Es trägt in goldenen Buchstaben den Namen “Kongo”, genau wie im Weihnachtsmärchen. Am Abend vorher hast du noch mal in den Sternenhimmel gerufen, dass der liebe Nikolaus es doch nicht vergisst. Und am morgen kannst du es in den Armen halten und es den ganzen Tag über immer wieder betrachten. Und zwischendurch hier und da eine kleine Schokoladenperle klauen und ganz schnell im Mund verschwinden lassen. Fröhliche Weihnachten!

Danke Isabelle von Chocami, dass Du das möglich gemacht hast!

Weihnachtswerkstatt Teil 1

In der Adventszeit mag ich besonders die geheimnisvolle Abendstimmung, die erahnen lässt, dass das Christkind und seine Helfer mit der Vorbereitung der Weihnachtsgeschenke beschäftigt ist. Wenn die Kinder schlafen, dann verwandelt sich das Wohnzimmer noch für ein paar Stündchen in die Weihnachtswerkstatt. Das Geschenk für mein großes Mädchen ist in diesem Jahr mein erstes Adventsprojekt. Schon lange wünscht sich Viktoria ein ähnliches großes Puppenmädchen, wie ich im Frühjahr eines für mich selbst genäht habe. Damit es in jedem Fall hübsch frisiert und mit freudig erwartungsvollem Blick unter dem Tannenbaum seine kleine Puppenmama begrüßen kann, habe ich mir den zweiten Advent reserviert um das blonde Puppenmädchen zum Leben zu erwecken. Mit einem halb fertigen Puppenkind im Gepäck bin ich nach Prenzlauer Berg gefahren um dort in gemütlicher Runde gemeinsam mit anderen Frauen zu werkeln, und flauschiges Puppenhaar einzuknüpfen.

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Ich bin ganz hin und weg, wie schön sie geworden ist und kann nun selbst den Heiligen Abend kaum erwarten, wenn der kleine Familienzuwachs unterm Tannenbaum darauf wartet entdeckt zu werden. Sie wird dann das rosa-pinkfarbene Ballettoutfit anhaben. Mit passenden Schuhen und Haarband dazu. Das geringelte Balletttrikot wird im Sommer auch ein prima Badeanzug sein.

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Einen warmen Filzmantel und Pudelmütze bringt das Christkind bei Omi und Opi. So kann es gleich los gehen zum ersten Spaziergang im Schnee.

imageOb ich mich jemals mit dem Nähen von Puppenkleidung anfreunden kann weiss ich noch nicht. So sehr es mir Freude macht, eine Puppe entstehen zu lassen, so sehr liebe ich es, Kleidung für sie auszuwählen, die schon fertig ist. Mit der Nähmaschine und mir habe ich einfach noch nicht so viel Geduld. Zum Glück ist die allerschönste Puppengarderobe schon erfunden worden und so war es ganz leicht, das passende zu finden. Alles für unser neues Puppenkind stammt, ebenso wie der Schnitt für die Puppe, aus der Mariengold  – Manufaktur in Berlin.  Danke Maria, für den wunderbaren 2. Sonntag im Advent. Das gemeinsame Nähen und Beisammensein mit Dir und Deinen Kursfrauen hat wieder einmal so viel Freude gemacht.

Nun beginnt die Arbeit am Weihnachtsgeschenk für Jonathan-Jakob. Dafür brauche ich vor allem den Computer, ein paar kreative Gedankenschübe, digitale Fotos und gute Ideen für den Text. Mehr dazu später, im zweiten Teil der Weihnachtswerkstatt…

White Christmas – mein Gastblog bei Ambrosia Wedding

Am ersten Adventswochenende haben wir unser Wohnzimmer in ein Fotostudio verwandelt um die Schmuckkollektion für den Shop und den Hochzeitsblog von Ambrosia-Wedding winterlich in Szene zu setzen und zu fotografieren.

Die ganze Familie hat fleißig mitgeholfen zu drapieren, dekorieren und nach dem Shooting die schokoladigen Dekoelemente zu vernichten. Wer will schon einen Haufen Kugel-Pralinen  wieder zurück ins Papier einwickeln? Eben…

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In Zusammenarbeit mit Hochzeitsplanerin Anna von Ambrosia wedding lade ich Euch heute ein, ihren wunderschön gestalteten Hochzeitsblog zu besuchen. Dort findet ihr meinen Gastartikel  für einen glanzvollen Weihnachsts- und Silvesterabend. Geschenk- und tolle Verpackungsideen und viele tolle Inspirationen, nicht nur für bevorstehende Hochzeiten teilt Anna leidenschaftlich gerne mit Euch in ihrem Adventskalender. Schaut mal vorbei und genießt die süßen und glitzernden Momente der Vorweihnachtszeit. Vielleicht findet ihr das ein oder andere Lieblingsstück. Meins ist die Schneeeule, die meine große Tochter direkt so sehr ins Herz geschlossen hat, dass sie nach dem Shooting bleiben durfte. Sie hört nun auf den Namen “Daisy” und begleitet Viktoria als Talisman auf Schritt und Tritt. Eine tolle Geschenkidee für kleine und große Prinzessinnen.

Nikola(u)s ist in unserem Haus

Der Nikolaus war da und unser Jüngster hatte Namenstag.

Nach dem Adventskalender-Schock ist wieder Ruhe eingekehrt. Die drei überzähligen Kalender haben wir gleich am 1. Dezember gespendet und verschenkt so dass sie nun anderswo den Advent versüßen. Die Kinder haben das sehr gelassen hin genommen, ich bin ganz stolz auf sie.

Und so wurde Nikolaus gefeiert: Am Vorabend haben wir als Familien-Combo mit Klavier, Flöte und verschiedenen Schlagzeugen “Lasst uns froh und munter sein” einmal quer durch alle Omas, Opas, Papas,  als Telefonkonzert zum Besten gegeben. Für den ersten Angerufenen gab es am Ende noch einen zweiten Anruf als Zugabe, weil wir uns in der Zwischenzeit so gesteigert hatten.

Danach wurde noch hier und da ein Instrument durch die Wohnung geworfen  stellten die Kinder ganz brav den Teller auf und am Morgen fanden sie ihn gut gefüllt vom lieben Nikolaus. Für die beiden größeren Kinder gab es wunderschöne handbemalte Leinentaschen mit ihren Lieblingstieren. Drei mal raten, was wem gehört 😉

 

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Dieses bildhübsche Pony für die große Schwester

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Einen kleinen grünen Drachen für den großen Bruder

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Beide Taschen waren gefüllt mir Cashewnüssen (für jeden ein eigenes Glas. Das war ein Fest, denn es sind ihre Lieblingsnüsse), Mandarinen, Orangen, Äpfeln, Nüssen, Vanillekipferln und einem Lind-Nikolaus mit Glöckchen (dieser stand für ein Foto leider nicht mehr zur Verfügung). Und ein Tinti-Knisterbad war auch noch mit drin.

Heute musste ich dann noch einen weiteren Nikolaus nach kaufen, denn das kleine Namenstagskind hat den der großen Schwester heimlich und leise für sich beansprucht. Strahlend saß er in den Fetzen von Silberpapier und hielt den halb herunter gegessenen Mann in der Hand. Was soll ich sagen, drittes Kind halt…

Sein niedlicher Babyteller hat ihm wohl nicht gereicht, dabei war der so schön:

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Die Taschen haben wir auf dem Winterbasar in der Waldorfschule gekauft. Sie sind von einer ganz tollen Familie aus Tschechien und werden von Hand bemalt. Jede Tasche ist ein Unikat und hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Es gibt eine Internetseite mit Bestellmöglichkeit. Dazu gibt es in den nächsten Tagen noch mal einen eigenen Post mit link.

Und jetzt: Lasst uns froh und munter sein. Los, alle – sofort! 🙂

 

 

Ins Wasser fällt ein Stein…

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Gestern sagte mir meine Oma am Telefon, dass zu Hause in unserer kleinen Pfarrgemeinde wie wild die Glocken geläutet haben. Pastor Bernhard Gombert, den wir seit Kinderchorzeiten liebevoll “Gombi” genannt haben, ist tot.

Er hat nicht nur viele Jahrzehnte das Gemeindeleben der Pfarre St. Anna in Düren geprägt. Er hat mich  seit meiner Kindheit im Herzen berührt mit seiner Art den Menschen und vor allem den Kindern  von Jesus Christus zu erzählen. Alles was er vermitteln wollte war, dass die Liebe Gottes und damit die Liebe selbst, über allem steht und nur darauf wartet gelebt zu werden. Von jedem Einzelnen.

Sein Herz und seine Arme waren offen für viele kleine und große Menschen in der ganzen Welt. Kinder waren für ihn immer ein Segen. Seine Gottesdienste bunt und voller Musik, die Kinderohren gerne hören und die man aus vollem Herzen mitsingen kann. Sein Engagement für das Kinderheim Poconas in Bolivien hat große Kreise gezogen. Es war immer seine ganz besondere Herzensangelegenheit.

Er starb in diesen Tagen im beginnenden Advent. In der Zeit wurde die Kirche immer mit unzähligen gebastelten Sternen aus Goldpapier geschmückt. Diese Tradition brachte “Gombi” aus St. Anna mit in die Pfarre D´horn, wo er nach seiner offiziellen Pensionierung noch viele Jahre mit seiner ganz persönlichen Art und Weise viele gute Worte unter die Menschen brachte.

Vor genau einem Jahr –  am 6. Dezember, wurde unser jüngster Sohn an seinem Namenstag von ihm getauft. Es war eine wunderschöne Feier und das schönste Geschenk war für mich, als er für Nikolas und für uns alle das Lied auf der Gitarre spielte und sang, welches den Geist, den Spirit mit den er gelebt und gepredigt hat auf den Punkt bringt: “Alle Kinder dieser Erde” von Detlev Jöcker

Bei einer Tauffeier sagte er stets zum Kind: “Ich salbe Dich zum König/ zur Königin. Lebe königlich, so wie auch unser Herr Jesus Christus königlich gelebt hat.” Den Eltern gab er den Wattebausch, mit der Bitte ihn aufzubewahren und sich wann immer es nötig ist, daran zu erinnern.

Unser lieber Pastor Gombert war für mich immer Grund genug, manchmal der einzige, mich nicht von der Kirche abzulösen, deren Mitglied ich bis heute bin. Nun ist er nicht mehr hier. Mein Schiff hat seinen irdischen Captain an den Himmel verloren, oder gewonnen? Mein Glaube ist fest verwurzelt, aber immer unabhängiger von der kirchlichen Basis. Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob sie mehr gesund oder mehr krank ist. Ob ihr geholfen werden kann, oder ob “sie” einfach viel an weiblichen Qualitäten verloren hat, als das ich noch DIE Kirche darin sehen kann. In jedem Fall gehe ich gerne in eine Kirche um dort ein Licht anzuzünden. In diesem Advent ganz besonders für meinen Lieblingspastor, der nun näher an Gottes Liebe dran ist als wir erahnen können.

“Ins Wasser fällt ein Stein,

ganz heimlich, still und leise;

und ist er noch so klein,

er zieht doch weite Kreise.

Wo Gottes große Liebe

in einen Menschen fällt,

da wirkt sie fort

in Tat und Wort

hinaus in uns’re Welt.”

Danke Gombi, für so viel. Für Seinen Segen in großen und kleinen Dingen. Für gute Worte und ein offenes Ohr. Ich konnte Dir vieles anvertrauen und kann es nach wie vor. Die Verbindung steht… vielleicht sogar mehr denn je.

Wer zur Weihnachtszeit, oder auch darüber hinaus noch eine schöne Möglichkeit sucht zu spenden und das Geld wirklich gut investiert wissen will, dem lege ich das Kinderheim Poconas in Bolivien ans Herz. Dort wird immer noch vieles gebraucht und mit jeder noch so kleinen Spende kann viel geholfen werden.

Pfarre St. Lukas

Konto-Nr.: 613 372

BLZ 395 501 10          Sparkasse Düren

Stichwort: Poconas

 Bei Angabe ihrer Anschrift erhalten Sie eine Spendenquitung

(Bildquelle: Pfarre D´horn)

Mal eben vier Jahre aufgeholt und das Muttiheft gibt´s wirklich

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Wenn zwei Freundinnen sich vier lange Jahre nicht gesehen haben und dann wieder live und in Farbe aufeinander treffen,  sind viele Unwägbarkeiten vorprogrammiert.

Wie werden sich die Kinder verstehen, die sich zum ersten Mal gegenüber stehen und im besten Fall fünf Tage lang “schön spielen gehen” sollen, damit wir  in Ruhe all das nachholen und miteinander teilen können, was uns unter den Nägeln brennt…

Was ist, wenn wir uns beide so wahnsinnig doll verändert haben, dass wir überhaupt gar nicht, kein bisschen eine ordentliche Portion Alltag miteinander aushalten (Berlin ist schließlich kein Ponyhof  Schülerinnenwohnheim)…

Zwei Bilder der Ruhe und des voradventlichen Friedens zeigen: Es hat funktioniert. Die Geräuschkulisse wurde ausgeblendet. Seid froh, dass das hier kein Video-Blog ist.

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Auch wenn das Wohnzimmer schon wieder anders aussieht als vor einer Woche, möchte ich vom neuen Couch-Platz jetzt gerne “Mein rechter rechter Platz ist frei, ach nee da liegt ja ein schlafendes Kind ich wünsche mir mein Landei herbei” spielen. Los, komm wieder her.

Kleines großes Deutschland, warum hast du nur so viele Autobahnkilometer… und warum ist Brandenburg eigentlich nicht im Sauerland, oder umgekehrt, oder Berlin in ähm NRW?

Dann gäbe es dort auch diese einzigartigen und herrlich abscheulichen MUTTIHEFTE. Ja, liebe Mit-Wessis ihr habt richtig gelesen. Für mich eine der sehenswertesten Attraktionen der Hauptstadt, die ich meinem lieben Landei unbedingt zeigen musste. Das Muttiheft in den Berliner Schreibwarenläden. Es entstand dieses Beweisfoto eines besonders aussagekräftigen Exemplares. Es scheint, als sei damals die Luftbrücke ausgefallen, als Alice Schwarzer die Emanzipation über unser Land ergoss und dieses Versäumnis ist bis heute nicht nachgeholt worden.

Ich interpretiere das Design folgendermaßen: Vater und Sohn waschen, vermutlich am Samstag Vormittag, den Hund mit dem Gartenschlauch, gleich nach dem Familienauto, während die MUTTI im MUTTIHEFT nachliest, was die Lehrerin der MUTTI wichtiges mitzuteilen hat.

Ja ich weiss, es ist gruselig. Und damit ist gesagt, was endlich mal gesagt werden musste. Das ist die Wahrheit über Berlin. Never-ending-Kitaplätze, working mum, Latte-macchiato-Mütter, Gleichberechtigung, fashion-week, Kreuzberger Nächte, Kinderwagen-Kino – alles gelogen. In Wirklichkeit gibt es hier das MUTTIHEFT.

Mein liebes Landei wusste sofort: Die Sorge, wir würden vielleicht mittlerweile in völlig verschiedenen Welten leben war so was von unbegründet, oder gibt es bei Euch im Waldkaff etwa kein Muttiheft? Ah, verstehe, ihr seid da noch nicht so weit. Tja, die Berliner sind dem Trend  immer voraus. 25 Jahre mindestens 😉

Danke für die wunderbare Zeit mit Dir. ❤ Dein Stadtkind

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Und, wen habt Ihr viel zu lange nicht gesehen? Wie wäre es mit einem spontan geplanten Besuch bei der Herzensfreundin/ dem Herzensfreund? Das bring garantiert 1000mal mehr Weihnachtsstimmung als jeder Weihnachtsmarktbesuch und wärmt viel länger als ein Glühwein im Stehen.

Kindersegen-Geschenke-Knigge

In diesem Jahr freute ich mich besonders auf die Vorweihnachtszeit. Wir wollen sie besinnlich und familiär gestalten. Ich habe in jedem Raum ein paar ausgewählte weihnachtliche Akzente gesetzt und seit einigen Tagen plane ich die Weihnachtsgeschenke für die Kinder, telefoniere mit Großeltern und Paten. Es läuft alles sehr entspannt ab.

Am wichtigsten ist mir dabei: Rechtzeitig über Erwartungen und Familientraditionen sprechen, damit es nicht zu  ungewollten Überraschungen am Heilig Abend kommt. Denn das passiert schneller, als man sich vorstellen kann. Bis vor zwei Tagen hatte ich für jedes Kind EINEN Adventskalender. Lieb gemeinte Anfragen einen weiteren schenken zu wollen, wurden von mir freundlich aber strikt abgelehnt. Dafür nahm ich sogar ein nicht ganz spaßiges Telefonat in Kauf. Aber was tut man nicht alles. Schmeisst sich in die Bresche um die eigenen Kinder vor dem Konsumüberfluss und 24x Mini-Weihnachten zu bewahren und dann kommt alles ganz anders:

Seit gestern haben wir insgesamt 6 Adventskalender für drei Kinder. Eine vorweihnachtliche Abartigkeit, die nur schwer wieder abzuwenden ist. Strahlende Großelterngesichter blicken in strahlende Kinderaugen wenn das Schaf aus Knete sie plötzlich von einem Adventskalender aus angrinst. Die große Tochter stößt Jubelschreie aus, als sie einen Kalender mit 24 Mini-Büchlein über kleine Ponys mit bunten Haaren erblickt. Die Glaubwürdigkeit der Eltern versinkt stumm in Grund und Boden nachdem noch eine Woche zuvor davon gesprochen wurde, dass wir uns in diesem Advent besonders an den wirklichen Geist der Weihnacht erinnern wollen. Wie soll das gehen bei Säckchen- und Türchenöffnungszeiten zu jeder Mahlzeit?

Heute bin ich mal so mutig und thematisiere hier den Schlag,  der mich gestern traf, als hier plötzlich in Strömen die Adventskalender vom Himmel fielen.

Ich bin im ersten Augenblick oft nicht so wortgewandt, wenn mir die Spucke weg bleibt. Ich versuche dann, der Situation schnell etwas positives abzugewinnen und mich erst mal zu freuen. Manchmal bedanke ich mich sogar und könnte mir hinterher in den Arsch beissen, dass ich es nicht laut gerufen habe: “Bitte nehmt den Kram wieder mit oder statt dessen wenigstens irgend einen anderen Krempel aus der gleichen Kategorie, der in Kisten und Sammelkörben im Kinderzimmer sein Dasein fristet.” Denn weg sortieren geht nur in geschickt gewählten Intervallen. Was die Kinder einmal ins Herz geschlossen haben verrottet dort ebenso langsam wie auf der Müllkippe.

Jetzt mal Butter bei die Fische: Jeder neue Gegenstand im Kinderzimmer ist eine zusätzliche Herausforderung für uns Eltern beim Bewältigen des Familienalltags. Sortieren, Aufräumen, weg schmeißen und Schadensbegrenzung kosten Zeit und Geld die wir viel lieber in Familienzeit investieren. Drei Adventskalender mit kleinen Büchlein machen bis Weihnachten 72 (!) neue Gegenstände im Kinderzimmer. Für uns und für alle Eltern, die es gebrauchen können, habe ich daher aus gegebenem Anlass diese Checkliste für schenkende Mitmenschen erstellt. (Diese darf gerne für den Eigenbedarf mit Hinweis auf die Quelle kopiert und verwendet werden)

Kindersegen-Geschenke-Knigge

– Der Weg zu einem guten Kindergeschenk führt immer über das Einverständnis der Eltern. Wir bevorzugen nachwachsende Rohstoffe, ungiftige Materialien und Dinge mit einem nachhaltigen Spielwert.

– Das größte Geschenk macht ihr uns, wenn nicht der kurzfristige Moment des Schenkens sondern die langfristige Freude daran im Vordergrund steht. Es gibt so vieles was wir als Familie wirklich gut gebrauchen können. Machmal lässt sich das in eine hübsche Schachtel verpacken, manchmal auch nicht.

– Wir glauben, dass die besten Spielmaterialien diejenigen sind, mit denen die Kinder ihre Talente und Fähigkeiten ausleben und weiterentwickeln können.

– Den Konsum von Süßigkeiten möchten wir als Eltern reglementieren und festlegen. Es ist kräftezehrend und anstrengend, einmal angebotene Naschereien im Nachhinein zu verbieten.

– Die größte Freude macht man unseren Kindern, indem ihnen Zeit geschenkt wird. Zeit, in der sie Euch mit in Ihre Welt nehmen dürfen. Wenn sie zeigen dürfen was sie können, als Prinzessin ihren Tanz vorführen oder als Pirat einen Schwertkampf darbieten. Sie freuen sich immer so sehr über Besuch. Der darf gerne mit leeren Händen kommen.

– Wir sind keine Spielverderber und wissen selbst noch, dass wir als Kinder die unerreichbaren oder verbotenen Spielzeuge oft am spannendsten fanden. Doch wann wir unserer Familie solche süßen und qietschbunten Ausnahmen zuführen, möchten wir Eltern ganz alleine entscheiden dürfen.

Wir sind es, die die 7-Tage-rund-um-die-Uhr-Schicht im Familiendauerbetrieb übernehmen, wenn ein Besuchswochenende zu Ende geht. An uns bleiben die klebrigen Reste von geschenkten Lollies und Schokonikoläusen von Nachbarn und freundlichen Einzelhandelsmitarbeitern pappen. Wir liegen auf dem Zahnarztstuhl unter dem Kind, wenn es die bittersüßen Folgen ertragen muss. Wir besorgen teuren Ersatz für ein stinkendes Stofftierchen aus Plastik, das dem Kind mal eben in die Hand gedrückt, sofort geliebt und von uns wieder weg genommen wird. Das mit dem Kinder haben ist so toll… Wir möchten das gerne noch mehr genießen und nicht Abends im Bett noch darüber sprechen, wie wir die neuste Ladung Krempel am besten wieder los werden ohne den Menschen, die wir gerne haben vor den Kopf zu stoßen.

In der Hoffnung, dass dies nun nicht passiert ist, wünsche ich uns allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit mit viel Lichterglanz, dem Duft nach Marzipan und Zimt und richtig schönen Weihnachtsgeschichten…